Wulstwickeltechnik. Wenn Körbe genäht werden
27.04.2019 – 27.10.2019
Gebunden, gewickelt, geschnürt... nur nicht geflochten. Die Wulstwickeltechnik ist eine sehr alte, in verschiedenen Ländern beheimatete und faszinierende Technik. In Südspanien wurden, in einer Höhle der Provinz Granada, Flechtwerke in der Wulstwickeltechnik gefunden, welche über 5‘000 Jahre alt sind. Diese dienten als Grabbeigabe und waren, dank den günstigen Klimaverhältnissen der Höhle, recht gut erhalten geblieben. Auch in der Schweiz fand man Überreste von Körben und Schalen in der Wulstwickeltechnik, welche aus der Zeit der Pfahlbauer stammen. Bei uns ist diese Technik unter anderem bei Bienenkörben und Backschalen bekannt. Sie eignet sich sehr gut, um nicht so schöne Halme, Blätter und andere Fasern sowie kurze Ruten verarbeiten zu können, welche sich schlecht verflechten lassen würden.
Es ist beeindruckend, was aus Gras, Binsen, Wurzeln und vielen anderen Materialien gebunden, gewickelt und geschnürt werden kann. In der neuen Sonderausstellung «Wulstwickeltechnik. Wenn Körbe genäht werden» zeigt das Flechtmuseum unterschiedliche Körbe, Schalen und andere Behältnisse und verrät Details und Hintergründe zu deren Verwendung.
An den jeweiligen Museumswochenenden können sich Besuchende auch selber im Binden, Wickeln und Schnüren üben und wer weiss, vielleicht entdeckt die eine oder der andere dabei ja eine neue Leidenschaft.