Schloss Hünegg
Hilterfingen
Schloss Hünegg – Das Üppige
Schloss Hünegg ist an Authentizität kaum zu überbieten. Seine Vergangenheit ist vergleichsweise kurz. Architekt Heino Schmieden baut das Anwesen zwischen 1861 und 1863 im Auftrag des preussischen Barons Albert von Parpart. Als Vorbild dienen die Loire-Schlösser. Ihre Verspieltheit mit den Türmchen, Kaminen, Simsen, Lukarnen und weiteren Elementen des Renaissance-Stils prägen die Hünegg.
Das Ehepaar Lemke-Schuckert nimmt nach seinem Einzug 1899 verschiedene Veränderungen vor und widmet sich insbesondere der Innenausstattung. Die beiden beauftragen das damals sehr renommierte Ausstattungsunternehmen A. Bembé mit der Komposition der Räume im Jugendstil. Trotz nachfolgender Besitzerwechsel bleibt die Einrichtung nahezu unverändert bestehen und wird beim Kauf durch den Kanton Bern 1958 mit erworben. Das wunderbare Ensemble von Park, Bau und Einrichtung konnte dadurch erhalten werden und wirkt, heute im Besitz einer Stiftung, als ob die Zeit stehengeblieben wäre.
Auf Schloss Hünegg tauchen Besucherinnen und Besucher voll und ganz in die Zeit der Belle Epoque ein. Lieblichkeit und Luxus gehen Hand in Hand und durchdringen jedes Detail. Zu den besonderen Schmuckstücken gehören auch die 52 Jugendstilleuchten, die kürzlich sorgfältig restauriert und revidiert wurden. Dass sie hier schon um 1900 um die Wette leuchteten, dafür sorgte ein Petroleumgenerator, der das Schloss als einziges Gebäude weit und breit bereits damals mit Strom versorgte. In der Höhe verstellbar, bestehen einzelne Gloschen des einen Leuchters aus bis zu 2300 Opalglasperlen. Ein anderer wirkt in seiner Komposition schon fast futuristisch. Keiner ist wie der andere und in sich widerspiegeln die Leuchten die Vielfalt und den Detailreichtum der gesamten Einrichtung, die sich bis in die Küche fortsetzen.