Schloss Landshut
Utzenstorf
Schloss Landshut – Das Wasserschloss
Schloss Landshut ist das letzte noch erhaltene Wasserschloss im Kanton Bern. Seine heutige, überaus reizvolle Gestalt geht auf Neu-, Um- und Anbauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zurück und widerspiegelt die Bedürfnisse eines Berner Amtssitzes aus jener Zeit. Die Grundform des Schlosses ist allerdings wesentlich älter.
Zum Schutz von Burgdorf entstand bereits in der Zähringerzeit ein ganzer Gürtel an Ministerialburgen zu denen auch Landshut zählte. Das alte Landshut war also primär ein Wehrbau, umgeben von einer massiven Ringmauer, die vieleckig dem darunterliegenden Sandsteinbuckel folgt und von Wasser umgeben ist. Bergfried gab es keinen, dafür hatte das heutige Wohnhaus an gleicher Stelle einen gemauerten Wohnbau als Vorläufer.
Zur Zeit der Kyburger wird Landshut zu einem Machtzentrum und nach deren Niedergang verpfändet. 1415 erwirbt Rudolf von Ringoltingen Herrschaft und Schloss und lässt ein umfassendes Grundstückinventar anlegen. Ein Hauch von ritterlicher Romantik hält Einzug, Landshut wird zum Rückzugs- und Inspirationsort der Schultheissenfamilie Thüring von Ringoltingen übersetzt auf Schloss Landshut die Geschichte der Melusine. Auch sein Schwiegersohn und Nachbesitzer Ludwig von Diesbach, greift hier zur Feder und hinterlässt ergreifend abgefasste Lebenserinnerungen. Seit damals wird Landshut als «hübsch adlig Kleinod» bezeichnet.
Aus Geldnot wird Landshut 1513 an Bern verkauft und zum Landvogteisitz. 55 Landvögte residieren bis 1798 hier. Baufällig geworden, erfolgt unter Landvogt Abraham Jenner in den Jahren 1624-1630 ein Neubau auf den alten Grundmauern, der mehrfach erweitert wird. Vom Abbruch bedroht, wird Landshut ab 1812 Privatbesitz. Niklaus Rudolf von Wattenwyl erkennt den Liebreiz der Anlage und baut sie zum Landsitz mit romantischer Parkanlage und Zugbrücke aus.
Im Besitz einer Stiftung beherbergt Schloss Landshut heute das Museum zur Schlossgeschichte und zur Wohnkultur des 17. Jahrhunderts sowie seit 50 Jahren das Schweizer Museum für Wild und Jagd. Im Ökonomiegebäude befinden sich zudem die Schweizerische Wildtierstation und die umfassende Schweizerische Jagdbibliothek