Thüring von Ringoltingen (um 1415-1483)
Thüring von Ringoltingen (um 1415-1483)
Schloss Landshut
Von seinem Vater Rudolf – selbst Ratsherr, mehrmals Schultheiss und Gesandter Berns – wird Thüring früh auf eine politische Karriere vorbereitet. Den vorgegebenen Pfad beschreitet er erfolgreich und wird mehrfach Schultheiss, ohne jedoch nach Glanz und Ruhm zu streben.
Wesentlich stärker geht Thüring in seiner Rolle als Pfleger des Münsterbaus, Kunst- und Kulturförderer auf. 1457 stiftet er den Glockenturm der Kirche Utzenstorf. Auf Schloss Landshut, das er von seinem Vater erbt, überträgt und adaptiert Thüring zudem 1456 die französische Verserzählung «Mélusine» von Coudrette ins Deutsche.
Der Feenroman findet dank Thürings Übersetzung enorm weite Verbreitung.
1479 verkauft Thüring Landshut seinem Schwiegersohn Ludwig von Diesbach. Als letzter männlicher Vertreter seiner Familie wird Thüring 1483 in der Ringoltingen-Kapelle im Südschiff des Berner Münsters beigesetzt.
Bild: Wappenrelief Thüring von Ringoltingen, 1457 (Ausschnitt)