Aare – eine Ausstellung über Böötler und Brätler, Fisch und Vogel, Wasser und Wehre
28.03.2025 – 29.03.2026
Böötlerinnen und Brätler, Fischer und Joggerinnen, Bikerinnen und Biberfans, Winterschwimmer und Vogelfreundinnen, Hündeler und Naturschützerinnen – die Aare liegt allen am Herzen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Die Ausstellung zeigt, wie sich der Aareraum, seine Nutzung und Bedeutung über die Jahrhunderte gewandelt haben.
Mit Schwellen und Wehren Die Aare war einst ein wichtiger Verkehrsweg für Waren und Passagiere. Die Berner Regierung wollte den Fluss schiffbar halten und verpflichtete die Dörfer am Fluss zu aufwändigen Schwellenarbeiten. Historische Quellen dokumentierten die dabei entstandenen Streitigkeiten.
Freizeitparadies An schönen Sommerwochenenden tummeln sich täglich bis zu 2000 Böötli auf der Aare. Dass die Aarelandschaft Thun-Bern ein Naturschutzgebiet ist und Lebensraum vieler bedrohter Arten, könnte glatt vergessen gehen. In Hörstationen schildern verschiedene Menschen ihre Sicht auf den Fluss und seine Umgebung.
Von den Auen zur Autobahn Einst beherrschte eine ungebändigte Flusslandschaft mit ausgedehnten Auenwäldern das Aaretal. Mit der Aare-Korrektion machte man die Auenlandschaft nach und nach urbar: die Naturlandschaft wurde zu Ackerland und Siedlungsgebiet und machte der Eisen- und der Autobahn Platz.
Erst korrigieren, dann renaturieren Die Aarekorrektion veränderte die Flusslandschaft massiv. Die Schwemmebene wurde zur Kulturlandschaft umgestaltet. Doch die Jahrhunderthochwasser von 1999 und 2005 führten zu einem Umdenken in der Gewässerkorrektion. Heute werden die baulichen Massnahmen des 19. Jahrhunderts teilweise rückgängig gemacht.
Die Katastrophe Am 24. Juli 1971 gelangten tausende Liter Beizsäure aus der Thuner Firma Selve in die Aare. Der Fischbestand der Aare zwischen Thun und Bern wurde nahezu vernichtet. Diese Katastrophe hat damals nicht nur Fischer und Naturfreunde aufgerüttelt.
Schatz aus dem Untergrund Unter der Aare im Aaretal befindet sich eines der grössten Grundwasservorkommen des Kantons. Über 20 Grundwasserfassungen stehen nahe der Aare und versorgen mehrere Hunderttausend Menschen mit Trinkwasser. Markus Sterchi schildert, weshalb wir mit Trinkwasser sorgsam umgehen sollten.
Geschützt und bedroht In der Aarelandschaft Thun – Bern leben geschützte und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Sie sind Teil eines empfindlichen und komplexen Ökosystems. Menschliche Einflüsse, Klimawandel und invasive Arten gefährden den Lebensraum Aare.
Unterwasserwelt Der Biber hat seinen neuen Lebensraum in den Giessen, dem Schwand- und Schwarzbach verändert. Mit seinen faszinierenden Unterwasser-Fotografien zeigt Michel Roggo, wie aus den seichten Bächen mit Kiesgrund tiefe Biberteiche voller Wasserpflanzen wurden. Forellen und Äschen machten Fischen wie dem Schneider Platz.
Die Aare im Blick Schülerinnen und Schüler des Wahlfachs «Urban Sketching» aus beiden Münsinger Schulzentren haben ihre Eindrücke der Aarelandschaft skizziert. Die ganz unterschiedlichen Impressionen spiegeln die vielfältige Schönheit der Flusslandschaft.
Es wimmelt nur so! Es ist viel los an der Aare. Der Künstler Boris Chiaradia hat für die Ausstellung ein Wimmelbild der Aare zwischen Münsingen und der Hunzigenau geschaffen. Viel Spass beim Entdecken der vielen kleinen Geschichten, die Boris in seinem Gemälde erzählt!