Heimat – Auf Spurensuche in Mitholz

19.11.2022 – 30.06.2024

Ein partizipatives Projekt mit Menschen aus dem Bergdorf Mitholz über Heimat, Erinnerung, Risiko und Verantwortung.

Am 25. Februar 2020 erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner des Berner Oberländer Dorfs Mitholz eine Nachricht, die ihr Leben verändert: In zehn Jahren sollen sie ihr Heimatdorf für zehn Jahre verlassen. Der Grund sind Räumungsarbeiten im ehemaligen Munitionsdepot unter der «Flue». Hier detonierten nach dem 2. Weltkrieg Munition und Sprengstoff. Die Explosion zerstörte die meisten Häuser und riss neun Menschen in den Tod.

Seit der Mitteilung leben die Bewohnerinnen und Bewohner des Bergdorfs zwischen Ohnmacht und Aufbruch. Was bedeutet es, die Heimat ungewollt zu verlassen? Was macht diese Heimat aus? Was hilft durch den Abschiedsprozess? In einem gemeinsamen Projekt setzen sich das Alpine Museum der Schweiz und eine Gruppe von Menschen aus Mitholz mit der ungewissen Zukunft auseinander. Erstmals entsteht so eine Hauptausstellung des Museums in einem intensiven partizipativen Prozess. Die Spurensuche führt von der Explosionsnacht 1947 bis zu Visionen für Mitholz im Jahr 2042. Sie nähert sich der Wahrnehmung von Heimat sinnlich – über Farbe, Geruch, Klang. Gleichzeitig spricht die Ausstellung aktuelle gesellschaftliche Fragen an: die Solidarität zwischen Stadt und Land, die Bedeutung von Erinnern und Vergessen, den Umgang mit Risiko und Verantwortung in unserer Zeit. Dabei wird klar: Mitholz geht uns alle an. 

Im Frühjahr 2022 reduzierte das VBS die Zahl der Häuser, die in der Evakuationszone liegen. Neue Wendungen sind auch während der Ausstellungsdauer zu erwarten. Sie fliessen in das Projekt ein. Begleitend erscheint ein Magazin mit Beiträgen u. a. zu den Themen Risikogesellschaft, Berggebiets-Politik oder die Bedeutung des Erinnerns. Erhältlich ab Ausstellungseröffnung im Museumsshop.

Eine Ausstellung/Veranstaltung von:

alpines-museum-der-schweiz-bern