Berner Museumsgeschichten
Die Gesteine unseres Landes
Für die Schülerinnen und Schüler der meisten Kantone gehen Ende dieser Woche die Sommerferien zu Ende. Dann wird wieder gelernt, werden Prüfungen geschrieben und Arbeiten verfasst. Lautete das Thema einer solchen Arbeit «Die Gesteine unseres Landes», könnte eine gleichnamige Lehrerarbeit aus dem Jahr 1946 als Vorbild dienen, die in der Sammlung des Berner Schulmuseums zu bestaunen ist.
Urheber der Gesteinsübersicht mit geografischer Zuordnung war der renommierte Berner Geografieprofessor Klaus Aerni (1932-2014), der das Modell wohl in seiner Zeit am Lehrerseminar Hofwil (1948-1952) zusammengestellt hatte. Ab 1926 gewannen Realienfächer und mit ihnen das Anschauungsmaterial im Unterricht an Gewicht. Klaus Aernis Ziel war es, «das Kind in seiner Umgebung allmählich heimisch werden zu lassen» und es «durch eine liebevolle Betrachtung der Vorgänge des Menschen- und Naturlebens diese erkennen und begreifen zu lassen».
Klaus Aerni setzte mit seinem Anschauungsmodell zu den Gesteinsarten der Schweiz die damals geforderten und auch von der reformpädagogischen Bewegung angestossenen Vorgaben pionierhaft in die Tat um. Sein Anschauungsmodell stellt somit ein Paradebeispiel in der methodisch-didaktischen Umbruchphase des Schulsystems Mitte des 20. Jahrhunderts dar.