Berner Museumsgeschichten
Konolfinger Bankgeheimnis
Auf dem Ballenbühl bei Konolfingen lädt seit langer Zeit eine Sitzbank dazu ein, unter den mächtigen Lindenbäumen innezuhalten und den atemberaubenden Ausblick auf die Alpen, aufs Aaretal bis zur Stadt Bern und in den Jura zu geniessen. Einer der ältesten Belege für die lange Geschichte der Sitzbank ist eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1917. Sie zeigt den Ballenbühl in der Gemeinde Gysenstein. Diese schloss sich 1933 mit der Gemeinde Stalden zur Gemeinde Konolfingen zusammen. Konolfingen hatte auf dem Ballenbühl Grosses vor: Einem Gerücht zufolge sollte das Keltische Götzenstandbild auf den Ballenbühl zurückversetzt werden, soll sich hier doch eine dem keltischen Sonnengott Belenus geweihte Kultstätte befunden haben. Das Gerücht blieb ein Gerücht, gleichwohl wurde auf dem Ballenbühl 25 Jahre später gebaut: Es entstand eine Aussichtsterrasse rund um die beiden markanten Linden.
Der Ballenbühl bildet eine Station des «emmental Literaturweg Friedrich Dürrenmatt». Dieser führt an Orte, an die sich der aus Konolfingen stammende Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt in seinem späteren Prosawerk erinnerte: sein Elternhaus, das Pfarrhaus von Konolfingen, die Schule in Stalden. Entlang des Themenweges – 2 ¼ Stunden dauert der grosse, 45 Minuten der kleine Rundweg – befinden sich 15 Tafeln mit Zitaten, die Einblicke in das immense schriftstellerische und zeichnerische Werk Friedrich Dürrenmatts geben. Dazu gibt es nicht nur Interessantes zu lesen, sondern auch viel Spannendes zu hören: Über die QR-Codes gelangen Sie zu Anekdoten und Geschichten aus dem Leben Dürrenmatts.
Konolfingen? Friedrich Dürrenmatt erklärt: «Es ist ein Land, in welchem die Milch die Hauptrolle spielt. Sie wird von den Bauern in grossen Kesseln nach der Milchsiederei, einer grossen Fabrik mitten im Dorfe, der Stalden AG, gebracht. Das Dorf selbst entstand, wo die Strassen Bern – Luzern und Burgdorf – Thun sich kreuzen, auf einer Hochebene, am Fusse eines grossen Hügels.»