Berner Museumsgeschichten
Symbol einer Zeitenwende – das Glettiöfeli
Vor der Waschmaschine und dem elektrischen Bügeleisen war Waschen und Bügeln eine Riesenarbeit. Waschtage gab es nicht oft im Jahreslauf und wenn, waren die Wäscheberge riesig. Kein Wunder gehörten neben der «Wäscherin» auch die «Glätterin» zu den verbreiteten Störberufen.
Zeitzeuge Christian Buri berichtet: «Schon bevor die drei Glätterinnen da waren, wurde das «Glettiöfeli auf der grossen Sandsteinplatte vor unserer Küche aufgestellt und eingeheizt, bis es rotglühend war. Mir fiel die Aufgabe des «Höllmeisters zu. Ich musste den Ofen auf «Touren» halten und auf den Ruf der Glätterinnen horchen. Wenn wieder eine Glätterin ein erhitztes Bügeleisen brauchte, musste ich ihr dieses sofort bringen und das abgekühlte Eisen wieder an den Ofen stellen. Um Schäden durch abgestellte Bügeleisen zu vermeiden, hat man noch schön verzierte Sandsteinunterlagen verwendet.»
Durch die aufkommenden Alternativen nutzlos geworden, wurden die meisten «Öfeli» während der Zeiten des Rohstoffmangels im Ersten und Zweiten Weltkrieg im Rahmen der Pflichtabgaben eingezogen und eingeschmolzen.
Neben der Zeitenwende beim Bügeln – oder eben Glätten, gab es eine solche auch beim Waschen. Für eine von vielen Neuerungen steht das Waschmittel AKO der früheren Chemischen- und Seifenfabrik Keller.