Vom Körper im digitalen Leben

04.04.2024 – 23.06.2024

Noemi Pfister, Border Sunset, 2022, Foto: Gina Folly


Die Ausstellung versammelt aktuelle Arbeiten von jungen Schweizer Kunstschaffenden, in deren
Werk die Auseinandersetzung mit dem Körper im digitalen Leben eine wichtige Rolle spielt. Seit
dem Beginn des Web-Zeitalters in den 90er-Jahren wurde das Thema immer wieder neu
diskutiert und in der Kunst verhandelt. Utopien vom Verlassen des Körpers und seiner
Cyborgisierung stehen der Ernüchterung über die physischen Realitäten gegenüber, in der wir
während Stunden über glatte, kalte Bedienoberflächen streichen und davon Gelenkschmerzen
und Schlafstörungen bekommen. Die Idee eines freien, demokratischen Netzwerks ist den
Mechanismen von Aufmerksamkeitsökonomie und Kommerzialisierung gewichen.
Virtuelle Räume und Online-Plattformen bieten heute vielfältige Möglichkeiten mit grosser
Reichweite zur Selbstdarstellung, künstlerischen Nutzung sowie zur Vernetzung und Community-
Bildung. In den letzten Jahren formierten sich im Netz vermehrt ermächtigende Bewegungen
rund um Körperbilder und Normen, insbesondere in Bezug auf Gender und Race. Gleichzeitig
dominieren ausserhalb der Nischen auch in den virtuellen Räumen Körper, die normschön und
genderstereotyp ihr erotisches Kapital für den Plattformkapitalismus zum Einsatz bringen.
Wie geht die jüngste Generation von Kunstschaffenden damit um, die im Jahrzehnt der Lan-
cierung des World Wide Web, den 1990ern, geboren wurde und mit dem Netz aufwuchs? Wie
bringt sie die Alltagserfahrung und kritische Reflektion des von Medien durchdrungenen Lebens
mit der Tradition der Körperdarstellung zusammen, die schliesslich eines der grossen Themen
der Kunst schlechthin ist?

Mit James Bantone, bleed, Giulia Essyad, Mona Filleul, Victoria Holdt, Milena Mihajlović, Noemi
Pfister, Thalles Piaget und Noah Ismael Wyss.

Eine Ausstellung/Veranstaltung von:

kunsthaus-langenthal