De l’Ombre à la Lumière. Peggy Kleiber

21.09.2025 – 30.11.2025

Mit der Ausstellung zu Peggy Kleiber widmet sich das Photoforum Pasquart erstmals dem Werk der Fotografin in der Region, in der sie über vier Jahrzehnte lebte und arbeitete. Die Retrospektive findet anlässlich des zehnten Todestags von Kleiber statt und wird von einer neuen Publikation des Bieler Verlags Clandestin éditions begleitet.

Die in Moutier geborene und die meiste Zeit ihres Lebens in Biel lebende Künstlerin hinterliess ein umfangreiches, bisher weitgehend ungesehenes Fotoarchiv. Nach ihrem Tod im Jahr 2015 entdeckt, umfasst es rund 15 000 Negative, die das intime Familienleben, urbane Szenen in Biel und im Seeland, politische Bewegungen in Italien und Reisen nach New York, Mexiko und Prag zeigen. Ihre Kamera war auf das Leben im Alltag gerichtet: auf Familienrituale, kleine Gesten, gemeinsame Momente. Doch Peggy Kleibers Blick reichte darüber hinaus. Ihre Fotografien zeigen, wie sich das Private und das Politische durchdringen, und lassen erkennen, wie familiäre Aufnahmen auch kollektive Erinnerungen und gesellschaftliche Entwicklungen festhalten können.

Ausserhalb der Konventionen der professionellen Fotografie entwickelte Kleiber eine einzigartige visuelle Sprache. Sie war von Beruf Lehrerin und fotografierte von den frühen 1960er Jahren bis 1990 ununterbrochen mit ihrer Leica M3. Beeinflusst von Denkern wie Danilo Dolci und Adriano Olivetti und tief verwurzelt in Literatur und Musik, zeigt ihr Werk eine anhaltende Aufmerksamkeit für übersehene Menschen, stille Gesten und für die Facetten des Alltags.

Die Ausstellung folgt keiner chronologischen Ordnung, sondern ist thematisch gegliedert. Sie vereint Vintage-Abzüge, neu produzierte Bilder und persönliche Gegenstände aus dem Nachlass. Sie macht Kleibers besondere Perspektive als Frau sichtbar, die das Alltagsleben von innen heraus dokumentierte, und lädt dazu ein, über Sichtbarkeit, Erinnerung und fotografisches Erbe nachzudenken.

Foto: Peggy Kleiber, famiglia, 1984